Homeschooling stellt Eltern vor besondere Herausforderungen, vor allem wenn wir parallel selbst von zu Hause aus arbeiten müssen. Daher hier einige Tipps, wie Homeschooling gut gelingen kann und welche Regeln sich bewährt haben. Natürlich sind das individuelle Erfahrungen, die von Familie zu Familie variieren. Daher sind diese Tipps lediglich Empfehlungen, nicht der Weisheit letzter Schluss:

 

1. Klare Strukturen

Idealerweise hat jeder Wochentag die gleiche Struktur, damit nicht jeden Morgen neu verhandelt werden muss. Je klarer Homeschooling-Zeiten, Pausen und der Tagesablauf sind, desto einfacher für alle. Hier ein beispielhafter Tagesplan, der natürlich von Familie zu Familie unterschiedlich sein kann.

Ein möglicher Tagesplan:

08.30

Frühstück

09.00 – 09.05

Kurzes Gespräch zu den Lernaufgaben:

Was wird bearbeitet? Gibt es Fragen?

09.05 – 10.50

Lernzeit

10:50 – 11:00

Kurze Rückmeldung zu den Arbeitsergebnissen:

Ist die vereinbarte Aufgabe bearbeitet worden? Gab es Schwierigkeiten?

11.00 – 11.30

Pause

11.30 – 11.35

Kurzes Gespräch zu den Lernaufgaben:

Was wird bearbeitet? Gibt es Fragen?

11.35 – 12:50

Lernzeit

12:50 – 13:00

Kurze Rückmeldung zu den Arbeitsergebnissen:

Ist die vereinbarte Aufgabe ist bearbeitet worden? Gab es Schwierigkeiten?

13.00 – 14.00

Mittagessen

14.00 – 18.00

Freizeit für Spiele, Bewegung, digitale Treffen mit Freunden

18.00 – 19.00

Abendessen

19.00 – 20.00

Bettgehzeit

2. Fester Arbeitsplatz

Wenn möglich sollte jedes Kind einen festen Arbeitsplatz bekommen, an dem alle Arbeitsmaterialien und Hilfsmittel bereitliegen, die es zum Lernen braucht. Wenn es die Chance darauf gibt, ist ein Tablet in der Größe eines iPads oder ein PC oder Laptop mit Maus und Tastatur die ideale Hardware für eine Homeschooling-Umgebung. Von der Arbeit an einem Smartphone ist abzuraten.

3. So leiten Sie ihr Kind an

Die Regel beim Homeschooling sollte sein, dass das Kind Lernstoff und Aufgaben eigenständig bearbeitet. Eine lückenlose Betreuung ist nicht nötig, denn diese kann man bei mehreren Kindern und eigenem Home Office nicht leisten. Daher ist unsere Empfehlung, dass man zu Beginn einer Lernzeit mit dem Kind gemeinsam die Aufgabe bespricht, offene Fragen beantwortet und dann das Kind für den Rest der Lernzeit den Stoff selbst bearbeiten und lösen lässt. Am Ende einer Lernzeit lässt man sich die Arbeitsergebnisse zeigen, hört nach, ob es Schwierigkeiten gab und gibt dem Kind Rückmeldung zu seiner Arbeit, sofern das möglich ist und keine Rückmeldung durch die Lehrkraft vereinbart ist.

4. Digitale Spielzeit

Viele Eltern fragen sich, wie sie den digitalen Spielkonsum in Zeiten von Corona regeln sollen, da nachmittags viele Aktivitäten (wie Sportvereine, Musikschulen etc.) ausfallen und die Kinder mehr als sonst zu Hause sind. Ein bewährter Weg ist, ein tägliches Spielzeit-Kontingent festzulegen (z.B. 30 Minuten oder 1 Stunde), das dem Kind zur freien Verfügung steht. Diese Spielzeit darf am Nachmittag/frühen Abend stattfinden und danach kommen die digitalen Geräte (Smartphone, Switch etc.) wieder an einen fest verabredeten Platz außerhalb des Kinderzimmers.

5. Freunde digital treffen

Da die soziale Distanz dazu führt, dass die Kinder ihre Freunde nicht treffen können, sollten ihnen digitale Alternativen angeboten werden. So kann zum Beispiel eine Videokonferenz via Zoom oder ein WhatsApp‑Video‑Call eine Alternative sein, um mit den Freunden in Kontakt zu bleiben. Diese Möglichkeiten kann man in der Ausnahmesituation einer Quarantäne sicherlich großzügiger erlauben als sonst, da es für die Kinder besonders schön ist, ihre Freunde wenigstens digital zu sehen.